Es ist der große Wunsch vieler älterer Menschen: So lange wie möglich in den eigenen vertrauten vier Wänden bleiben zu können. Der Schlüssel dazu können „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ sein. Eine wertvolle Hilfe, wenn die Betroffenen nicht pflegebedürftig sind, das Führen des eigenen Haushaltes und Alltagserledigungen jedoch nicht mehr so leichtfallen.
Aus diesem Grund richtet das Landratsamt Landshut eine Schulung für Helfende zur Erbringung von Leistungen gemäß § 45a SGB XI aus. In 40 Stunden erhalten die Teilnehmer praxisnahe Tipps und Umsetzungsmöglichkeiten für die Angebote zur Unterstützung im Alltag.
Ziel der Schulung ist es, die Helfer auf das ehrenamtliche und nichtehrenamtliche Erbringen von Leistungen vorzubereiten, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen und zu begleiten sowie pflegende Angehörige zu entlasten. Der Schwerpunkt dieser
Schulung liegt auf psychischen und gerontopsychiatrischen Erkrankungen.
Gerade bei Pflegegrad I – und hier besteht der größte Unterstützungsbedarf – ist keine „klassische“ Behandlungspflege an sich nötig, denn die Betroffenen können sich grundsätzlich selbst versorgen. Hier kommen stattdessen diese ambulanten Unterstützungsangebote ins Spiel, die hauptamtliche Dienstleister oder eben ehrenamtlich tätige Einzelpersonen beispielsweise für Hauswirtschaftsleistungen oder Alltagsbegleitung erfüllen können.
Dafür stellen die Pflegekassen den Betroffenen einen monatlichen Entlastungsbetrag von 125 Euro zur Verfügung. Um als offiziell anerkannter Anbieter zu gelten– dafür ist ebenfalls diese 40-stündige Schulung ein Baustein. Sie kann im Prinzip von Jedermann absolviert werden: z.B. von Dorfhelferinnen, ehrenamtliche Helfer und auch Personen, die bereits in der (privaten) Pflege tätig sind.
Während der Schulung stehen nicht nur Anregungen für die Haushaltsführung im Mittelpunkt: Zwei Drittel der Fortbildungsstunden widmen sich die Teilnehmer dem Block „Umgang mit pflegebedürftigen und demenzkranken Menschen“. Wie gehe ich mit einem Nachbarn oder Angehörigen der an Demenz erkrankt ist um? Wie kann ich am besten mit ihm oder ihr kommunizieren? Welche Haltung muss der Helfer selbst einnehmen, um seiner Rolle gerecht zu werden und ohne Grenzen zu überschreiten?
Während der restlichen zehn Stunden wird die Unterstützung bei der Haushaltsführung näher beleuchtet: Darunter fallen die Hygiene und Reinigung im Privathaushalt, die Ernährung und Verpflegung sowie die Unfallverhütung.