Mobilfunk Schalkham

Februar 2021

 

Bekanntlich hat die Gemeinde Schalkham bereits vor geraumer Zeit einen Förderbescheid des Freistaates Bayern erhalten für die Errichtung eines Mobilfunkstandortes in der Gemeinde. Da die offizielle Versorgung mit Mobilfunk gerade im Bereich von Johannesbrunn und Untertinsbach mangelhaft ist, konnte die Gemeinde Schalkham hier eine Förderzusage bis zu 500.000 € erhalten.

 

Zusammen mit dem Mobilfunkzentrum an der Regierung der Oberpfalz in Regensburg wurden nun die Verfahrensschritte eingeleitet, um einen qualifizierten Standort für die Mobilfunkanlage zu finden und um die Bevölkerung in die Entscheidungsfindung einzubinden.

Der Gemeinderat der Gemeinde Schalkham hat in den letzten Sitzungen mehrfach intensiv in dieser Thematik beraten.

In letzter Sitzung wurde nun grundsätzlich beschlossen, an diesem Ausbau festzuhalten, sofern vorab die Bevölkerung  - hier in diesem Bürgerblatt`l und auf der Homepage der VG Gerzen - umfassend über die Thematik informiert wird und anschließend Gelegenheit erhält per Mail    (breitband@gerzen.de) Fragen oder Informationen an die Gemeinde zu richten.

 

Nach Auswertung dieser Fragen und Informationen ist geplant, eine online-Bürgerversammlung abzuhalten, in der diese Fragen nochmals geklärt oder besprochen werden.

Letzten Endes wird es Entscheidung des Gemeinderates sein, den Mobilfunkstandort aufzubauen oder eben gänzlich auf einen weiteren Mobilfunkausbau zu verzichten.

 

Wie ist der aktuelle Verfahrensstand?

Nachdem beim Mobilfunkzentrum der entsprechende Förderantrag möglich war und auch gestellt wurde, wurde durch dieses Zentrum der Förderbescheid ausgestellt. Im Folgenden wurden einerseits Messungen beauftragt, um die fiktive Mobilfunkleistung in und um Johannesbrunn hochzurechnen und andererseits die drei Mobilfunkanbieter - die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica -  gebeten, einen Standort zu benennen, der aus ihrer Sicht optimal wäre für die Versorgung der dortigen Bevölkerung.

Diese Standortanalysen brachten letzten Endes drei Suchkreise hervor, anhand derer mögliche Grundstücksteilflächen (notwendig sind rund 150 m²) gesucht werden sollten. Diese Suchkreise sind in der  Kartenübersicht dargestellt (siehe Seite 5).

Der optimale Standort für einen Masten in der Höhe von ca.     35 m liegt im Zentrum der Suchkreise von Telefonica und Vodafone. Da der Standort der Deutschen Telekom etwas weiter von der Ortschaft Johannesbrunn abgerückt ist und zudem in einem Waldstück liegt, wurden die drei Mobilfunkbetreiber gebeten, diesen Standort nochmals zu analysieren, hinsichtlich Masthöhe und Mobilfunkwirkung auf die oben genannten Ortsteile.

Dabei wurde festgestellt, dass der notwendige Masten ca.      50 m hoch werden müsste, um die Baumkronen gut zu überragen. Durch die weitere Entfernung vom Ort wurde allerdings auch festgestellt, dass zwar die Outdoorversorgung in Johannesbrunn gewährleistet werden könnte, nicht allerdings die Indoorversorgung. Der Ortsteil Untertinsbach bliebe weitestgehend unversorgt.

Bei dem favorisierten Standort wären die entsprechenden Werte optimal, in Johannesbrunn könnte weitestgehend auch Indoorversorgung sichergestellt werden, Untertinsbach würde versorgt.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Nach Mitteilung des Mobilfunkzentrums belaufen sich die Kosten für einen rund 35-40 m hohen Masten auf netto ca. 170.000 € zuzüglich der Anbindung mit Glasfaser. Bei einer geschätzten Länge von rund 1 km Zuleitung sind hier weitere 100.000 € netto einzuplanen. Mit den Statik- und Planungskosten ist also brutto von rund 350-400.000 € auszugehen, die wiederum mit 80 % aus dem oben genannten Fördervolumen bezuschusst würden.

Die Restkosten würden auf die Gemeinde entfallen, die wiederum, bei einem Eigenbauverfahren, den Masten an die Mobilfunkbetreiber vermieten würde. Nach der Zweckbindungsfrist von sieben Jahren könnte der Masten an einen der Mobilfunkbetreiber veräußert werden.

Die Erfahrungswerte des Mobilfunkzentrums weisen aus, dass die jeweilige Gemeinde nach Ablaufen der Förderzweckbindung (sieben Jahre) weitestgehend kostenfrei aus diesem Standortbau kommen könnte. Da die Gemeinden in der Verwaltungsgemeinschaft Gerzen ihren Auftrag angenommen haben, die Breitbandversorgung und die Mobilfunkversorgung voranzutreiben, hat auch der Gemeinderat der Gemeinde Schalkham grundsätzlich diese Thematik aufgegriffen.

 

Problem Mobilfunk?

Natürlich gibt es in Sachen Mobilfunk die unterschiedlichsten Meinungslagen und Stimmungsbilder.

Einerseits wird vehement der weitere Ausbau gefordert, um die aktuellen Technologien, die das Netz bieten könnte, auch zu nutzen; andererseits werden nach wie vor Bedenken erhoben gegen die zusätzliche Strahlungsbelastung, gerade im Zusammenhang mit Mobilfunk und hier, seit Neuestem, in der aktuellen Technologie 5G.
Dieser „Meinungsstreit“ kann von der Gemeinde nicht aufgelöst werden.

Natürlich werden sämtliche Meinungsäußerungen hierzu ernst genommen und aufgegriffen; andererseits muss es möglich sein, sich auf allgemein zugängliche offizielle Stellen zu berufen, die diesen aktuellen Technologien keine erhöhte Gesundheitsgefährdung bescheinigen.

Zwei Dinge allerdings sind „wissenschaftlich unumstritten“:

  1. die psychologische Wirkung, wenn ein Masten nicht sichtbar ist und
  2. die physikalische Gesetzmäßigkeit, dass, je weiter der Mobilfunkmast vom Handy entfernt ist, letzteres mit erhöhter Leistung nach dem Masten “suchen“ muss.

 

Dies bedeutet, so drücken es zumindest die Mobilfunkanbieter aus, dass der Masten bestenfalls im Zentrum einer Stadt, einer Gemeinde oder eines Ortsteiles liegen sollte, also da, wo die meisten Mobiltelefone Kontakt suchen zum nächsten Masten.

Nicht der Masten sucht nach den Handys, sondern umgekehrt; die Mobiltelefone suchen nach ihrem nächstgelegenen Masten. Je weiter dieser entfernt steht, mit umso mehr Leistung muss das Mobiltelefon auf "Suche" gehen.

Nachfolgend geben wir Ihnen noch einige Internetseiten bekannt, die wiederum das Mobilfunkzentrum als verlässliche Informationsquellen bezeichnet. Machen Sie sich also selbst ein Bild zu diesem Thema und teilen Sie uns mit, ob Sie Fragen oder weitere Informationen wünschen.

Weiterführende Informationen stellt auch das BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit) bereit:
https://www.bmu.de/pressemitteilung/neue-anlaufstelle-fuer-gesundheitsfragen-zu-mobilfunk-und-stromnetzen/

 

 

 

Weitere Infos auf diesen Seiten:

 

Fragen zu 5G
https://www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/strahlenschutz/nichtionisierende-strahlung/strahlenschutz-beim-mobilfunk/fragen-und-antworten-zur-einfuehrung-der-5g-mobilfunknetze-und-emf/

 

Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder
https://www.bfs.de/DE/themen/emf/kompetenzzentrum/kompetenzzentrum_node.html

 

Strahlenschutz
https://www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/strahlenschutz/
 

Hochfrequente Felder
https://www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/strahlenschutz/nichtionisierende-strahlung/strahlenschutz-beim-mobilfunk/

 

Ihre Fragen oder Anregungen richten Sie bitte an:

breitband@gerzen.de

 

Ein Termin für eine online-Bürgerversammlung wird gesondert bekannt gegeben.

 

 

 

Suchkreiskarte

 

Suchkreiskarte - Deutsche Telekom (blau), Vodafone (rot) und Telefonica (grün)

 

 

geplanter Standort

 

geplanter Standort; Johannesbrunn

 

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